Kapitel 7
Vollmond.
Mitten im Wald eine Lichtung.
Der kalte Nordwind streicht über blasse Haut.
Allein, nackt, schutzlos.
Frei.
Auf der anderen Seite, drei schneeweiße Pferde am Waldrand.
Die Reiter gekleidet in edlem Grau.
Senkrecht, erhoben zum Gruß, die Lanzen.
Auf der Spitze der mittleren, ein schwarzer Wimpel.
Darauf ein weißer Schädel.
Der Atem der Tiere bildet kleine Wölkchen.
Der Wimpelträger hebt die linke Hand, am Gelenk ein rotes Band.
Grußworte in einer unbekannten Sprache.
Gedanken an weite Flächen, schneeweiß im fahlen Mondlicht, werden wach.
Nur kurz blitzen die spitzen Eckzähne des Sprechers im Mondlicht.
Dann nickt der Botschafter noch einmal zum Gruß, und ist mit seinem Gefolge im Wald verschwunden, völlig lautlos.
Die Hufspuren der Pferde glitzern im Mondlicht;
Mit Reif eingerahmt.
Eine Wolke verdeckt den Mond.
Ein Wolf heult und stört die Stille.
Kein Ort für ein einsames Mädchen.
Nicht die rechte Zeit.
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